Harry Müller

Liegender weiblicher Akt

um 1955, Gips

Losnummer: 2_043

Verkauft für: 375,00 €
inkl. Aufgeld

Beschreibung
Wunderschöner, abstrahierter weiblicher Akt. Die Liegende stützt sich auf die Ellenbogen und hat die Beine angewinkelt. Die Arbeit wurde dem vormaligen Eigentümer aber vom Künstler selbst übergeben, ein Zertifikat liegt vor.
Maße
Die Skulptur misst ca. 17 x 30 cm.

Zustand
Die Skulptur mit leichten Oberflächenblessiuren, schwachen Kratzern, leichten Bereibungen und winzigen Abplatzungen, am linken Handgelenk und beiden Füßen restauriert, am linken Fuß ein kleiner Ausbruch, stellenweise retuschiert, in den Vertiefungen leicht angeschmutzt, in den Vertiefungen etwas angeschmutzt. Sonst in guter Erhaltung.
Provenienz
Aus Berliner Privatbesitz.

Vita Harry Müller

Harry Müller (geboren 1930 in Leipzig, gestorben 2020 ebenda) war ein deutscher Bildhauer. Müller begann seine Ausbildung 1951 an der Fachschule für angewandte Kunst in Leipzig, bevor er von 1953 bis 1960 an die Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Berlin-Weißensee wechselte und bei Heinrich Drake und Waldemar Grzimek Bildhauerei studierte. Bereits während seines Studiums entwickelte er eine eigene abstrakt-geometrische Formensprache, in enger Verbindung mit Architektur. Anregungen für seine künstlerische Zukunft fand Müller vor allem bei dem Bauhaus-Architekten Selman Selmanagić. Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Studium kehrte Harry Müller nach Leipzig zurück, wo er aufgrund der abstrakten Form seiner Kunst, auch beeinflusst von Hans Arp und Richard Buckminster Fuller, zwar keine eigenen Ausstellungen realisieren, aber durch architektonische Vorhaben in den 1960er/1970er Jahren innerhalb Leipzigs wirken konnte. In diese Zeit fallen die der Öffentlichkeit vermutlich bekanntesten Werke Müllers: die denkmalgeschützte, fensterlose geschwungene Fassade des Konsument-Warenhauses (1967–1968) sowie die Plastiken in den Springbrunnen auf dem ehemaligen Leipziger Sachsenplatz (1971–1972). Die im Volksmund bis heute „Pusteblumen“ genannten Plastiken wurden 1999 abgetragen und eingelagert, seit Mai 2013 sind sie auf dem neu gestalteten Richard-Wagner-Platz vor der Aluminiumfassade der heutigen Höfe am Brühl zu finden. Spätere eigenständige Werke wie „Heliozoon I“ (1973–1976) wurden in die Sammlungen Leipziger Museen aufgenommen bzw. in Ausstellungen präsentiert.

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Über die Auktion

2. Auktion, 29. März 2025, 14:00 Uhr
Friedrichstraße 232, 10969 Berlin

Mit Gemälden von Hartwig Ebersbach, Harald Metzkes und Fritz Beckert liegt ein Schwerpunkt dieser Auktion auf sächsischer Kunst. Nicht unerwähnt bleiben sollte in diesem Zusammenhang eine große Radierung von Richard Müller, ein wunderbares Portrait von Conrad Felixmüller sowie eine geschmacksvolle Ansicht der Leipziger Pleißenburg um 1820. Neben diesen bekannten Namen freuen wir uns, Ihnen auch zwei vergesse Künstlerinnen vorstellen zu können: Gerda Rotermund und Lore Feldberg-Eber. Auch mit Werken aus dem Nachlass der Galerie Henning Hamburg möchten wir Sie begeistern. Hier seien insbesondere die raren Zeichnungen der polnischen Künstlerin Alicja Wahl, eine Reihe von Exlibris-Radierungen des polnischen Grafikers Leszek Rózga sowie die miniaturesken Radierungen des Slovaken Albín Brunovský erwähnt. Zusammen mit zwei bedeutenden Arbeiten des DDR-Avantgardisten Karl Heinz Schäfer und Plastiken von Harry Müller verspricht diese Auktion viele spannende Neuentdeckungen.