Thomas Theodor Heine

Kindersegen

ca. 1902, Tusche (Pinsel, Feder, Spritztechnik) und Deckweiß

Losnummer: 2_024

Verkauft für: 562,00 €
inkl. Aufgeld

Beschreibung
Veröffentlicht in: Simplicissimus, Jahrgang 7 (1902), Heft 9, Seite 72 mit dem Titel “Bilder aus dem Familienleben. Nr. 34. Letztes Mittel“. Eine kinderreiche Familie begrüßt mitsamt Hund und einem Spielzeugelefanten ein Neugeborenes. Ein Herr ist mit dem Vater im Gespräch. Im Simplicissimus wurde unter der Darstellung folgendes gedruckt: “Aber, lieber Freund, ist der Storch schon wieder bei Euch gewesen?” – “Ach, weißt du, das ist ja das einzige Mittel, um meine Frau wenigstens zeitweise vom Klavier fernzuhalten.”
Beschriftung
Im Motiv unten links monogrammiert "TTH" sowie unterhalb der Darstellung signiert "Th. Th. Heine". Auf der Rahmenrückseite mit Etikett der Galerie von Abercron, Köln. Dort mit typografischen Angaben zum Werk.
Maße
Das Blatt misst ca. 32 x 23 cm, die Darstellung ca. 30 x 21,9 cm. Der Rahmen misst ca. 49 x 40 cm. Der Rahmen ist ungeöffnet.

Zustand
Das Blatt ist unter Passepartout und unter Glas im rotgold gefassetn Rahmen gerahmt. Gut erhalten.
Provenienz
Aus dem deutschen Kunsthandel.

Vita Thomas Theodor Heine

Thomas Theodor Heine (geboren 1867 in Leipzig; gestorben 1948 in Stockholm) wurde wegen anonymer Karikaturen in den Leipziger Pikanten Blättern kurz vor dem Abitur von der Leipziger Thomasschule verwiesen. Der Maler, Zeichner und Gebrauchsgrafiker begann dann 1885 ein Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf, zunächst bei Hugo Crola und später bei Peter Janssen dem Älteren. Auseinandersetzungen mit Studienkollegen führten ihn jedoch nach München. Hier war er seit 1892 als Zeichner und Karikaturist für die Fliegenden Blätter tätig. 1905 entwarf Heine als Vorstandsmitglied im Deutschen Künstlerbund das Plakat zur Zweiten Jahresausstellung. Nach seiner Bekanntschaft mit dem Verleger Albert Langen konzipiert und publiziert er gemeinsam mit ihm die politisch-satirische Zeitschrift Simplicissimus. Aus Heines Feder stammt das Logo der Wochenzeitschrift, die eine rote Bulldogge zeigt. Seine gegenüber dem NS-Regime kritischen Karikaturen führten zur Verhaftung des Künstlers. Dennoch gelang ihm die Flucht über Berlin nach Prag. Auch im Exil setzte er seine Arbeit fort. 1938 floh Heine nach Norwegen, wo er den ehemaligen Leiter und Lektor des Bruno-Cassirer-Verlages Max Tau kennenlernte. 1942 musste er erneut nach Schweden fliehen.

Kontaktdaten
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Über die Auktion

2. Auktion, 29. März 2025, 14:00 Uhr
Friedrichstraße 232, 10969 Berlin

Mit Gemälden von Hartwig Ebersbach, Harald Metzkes und Fritz Beckert liegt ein Schwerpunkt dieser Auktion auf sächsischer Kunst. Nicht unerwähnt bleiben sollte in diesem Zusammenhang eine große Radierung von Richard Müller, ein wunderbares Portrait von Conrad Felixmüller sowie eine geschmacksvolle Ansicht der Leipziger Pleißenburg um 1820. Neben diesen bekannten Namen freuen wir uns, Ihnen auch zwei vergesse Künstlerinnen vorstellen zu können: Gerda Rotermund und Lore Feldberg-Eber. Auch mit Werken aus dem Nachlass der Galerie Henning Hamburg möchten wir Sie begeistern. Hier seien insbesondere die raren Zeichnungen der polnischen Künstlerin Alicja Wahl, eine Reihe von Exlibris-Radierungen des polnischen Grafikers Leszek Rózga sowie die miniaturesken Radierungen des Slovaken Albín Brunovský erwähnt. Zusammen mit zwei bedeutenden Arbeiten des DDR-Avantgardisten Karl Heinz Schäfer und Plastiken von Harry Müller verspricht diese Auktion viele spannende Neuentdeckungen.