Thomas Theodor Heine

Aschermittwoch im Auswärtigen Amt

1910, Tuschfeder und Aquarell

Losnummer: 2_025

Verkauft für: 562,00 €
inkl. Aufgeld

Beschreibung
Veröffentlicht als Titelseite in: Simplicissimus, Jahrgang 14 (1910), Heft 46, Seite 795 (Titelblatt) mit dem Text „Morjen, Herr Staatssekretär, ich sollte hier reinemachen“. Eine Ptzfrau tritt in ein herrschaftliches, aber verwüstetes Zimmer. Am Boden zwischen umgestoßenen Möbeln hockt ein erschöpfter Harlekin. - Beiliegt: eine Farbkopie der Titelseite des Simplicissimus.
Beschriftung
Unterhalb der Darstellung rechts signiert "Th. Th. Heine" sowie im Motiv unten links monogrammiert "TTH".
Maße
Das Blatt misst ca. 28,7 x 24,5 cm, die Darstellung ca. 26,5 x 22,5 cm. Der Trägerkarton misst ca. 38 x 25 cm.

Zustand
Das Blatt ist auf einem Trägerkarton kaschiert. Dieser rechts, links und unten unregelmäßig beschnitten. Stellenweise etwas fingerfleckig und mit kleinen Randeinrissen. Im Übrigen farbfrisch.
Provenienz
Aus dem deutschen Kunsthandel.

Vita Thomas Theodor Heine

Thomas Theodor Heine (geboren 1867 in Leipzig; gestorben 1948 in Stockholm) wurde wegen anonymer Karikaturen in den Leipziger Pikanten Blättern kurz vor dem Abitur von der Leipziger Thomasschule verwiesen. Der Maler, Zeichner und Gebrauchsgrafiker begann dann 1885 ein Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf, zunächst bei Hugo Crola und später bei Peter Janssen dem Älteren. Auseinandersetzungen mit Studienkollegen führten ihn jedoch nach München. Hier war er seit 1892 als Zeichner und Karikaturist für die Fliegenden Blätter tätig. 1905 entwarf Heine als Vorstandsmitglied im Deutschen Künstlerbund das Plakat zur Zweiten Jahresausstellung. Nach seiner Bekanntschaft mit dem Verleger Albert Langen konzipiert und publiziert er gemeinsam mit ihm die politisch-satirische Zeitschrift Simplicissimus. Aus Heines Feder stammt das Logo der Wochenzeitschrift, die eine rote Bulldogge zeigt. Seine gegenüber dem NS-Regime kritischen Karikaturen führten zur Verhaftung des Künstlers. Dennoch gelang ihm die Flucht über Berlin nach Prag. Auch im Exil setzte er seine Arbeit fort. 1938 floh Heine nach Norwegen, wo er den ehemaligen Leiter und Lektor des Bruno-Cassirer-Verlages Max Tau kennenlernte. 1942 musste er erneut nach Schweden fliehen.

Kontaktdaten
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Über die Auktion

2. Auktion, 29. März 2025, 14:00 Uhr
Friedrichstraße 232, 10969 Berlin

Mit Gemälden von Hartwig Ebersbach, Harald Metzkes und Fritz Beckert liegt ein Schwerpunkt dieser Auktion auf sächsischer Kunst. Nicht unerwähnt bleiben sollte in diesem Zusammenhang eine große Radierung von Richard Müller, ein wunderbares Portrait von Conrad Felixmüller sowie eine geschmacksvolle Ansicht der Leipziger Pleißenburg um 1820. Neben diesen bekannten Namen freuen wir uns, Ihnen auch zwei vergesse Künstlerinnen vorstellen zu können: Gerda Rotermund und Lore Feldberg-Eber. Auch mit Werken aus dem Nachlass der Galerie Henning Hamburg möchten wir Sie begeistern. Hier seien insbesondere die raren Zeichnungen der polnischen Künstlerin Alicja Wahl, eine Reihe von Exlibris-Radierungen des polnischen Grafikers Leszek Rózga sowie die miniaturesken Radierungen des Slovaken Albín Brunovský erwähnt. Zusammen mit zwei bedeutenden Arbeiten des DDR-Avantgardisten Karl Heinz Schäfer und Plastiken von Harry Müller verspricht diese Auktion viele spannende Neuentdeckungen.