Losnummer: 2_037

Sigmund Lipinsky

Aus den Büchern Herbert Wollmann und Frau Helene geb. Krug.

1925

Kaltnadelradierung auf aufgewalztem China

Beschreibung

Exlibris für den Sammler Herbert Wollmann (1870-1937) und seine Frau. Zwei kniende Männerakte erheben vor dem Hintergrund einer felsigne Küstenlandschaft eine runde Schale, die das schlangenbestzte Haupt der Medusa mit aufgerissenem Mund zeigt. Filigranste Radierung.

Beschriftung

Am unteren Rand in der Platte monogrammiert "S.L."

Maße: Das Blatt misst ca. 24 x 16,2 cm, die Darstellung ca. 15,2 x 9,5 cm.

Zustand

Das Chamoisfarbene Papier im alten Passepartoutausschnitt schwach gebräunt. Kleines Braunfleckchen im linken oberen Eck des Motives. Im Übrigen wohl erhaltenes Werk.

Provenienz

Aus dem deutschen Kunsthandel.

Der deutsche Maler und Grafiker Sigmund Lipinsky (geboren 1873 in Graudenz; gestorben 1940 in Rom) studierte ab 1890 an der Königlichen Akademie der Künste in Berlin bei Woldemar Friedrich, Josef Scheurenberg und Anton von Werner. Reisen führten ihn unter anderem in die Niederlande. Dort vertiefte er seine Kenntnisse der grafischen Techniken. Von 1900 bis 1902 entwarf er zusammen mit Anton von Werner die Ausgestaltung der Kuppel des Berliner Doms. 1902 zog der Künstler nach Rom, wo er dem Deutschen Künstlerverein beitrat. Einflüsse von Künstlerkollegen und -freunden wie Otto Greiner und Max Klinger führten ihn künstlerisch bald zu einem symbolistischen Stil. Seine Aktdarstellungen zeichnet ein ausgeprägter Naturalismus aus. 1911 gründete er die Mal- und Zeichenschule Sigmund Lipinsky Akademie und widmete sich in den folgenden Jahren verstärkt dem Kupferstich und der Radierung. Der Erste Weltkrieg brachte Lipinsky wieder zurück nach Deutschland, wo er sich in München niederließ und Kontakte zu Vertretern der Münchener Neuen Secession, der Neuen Künstlervereinigung und der Berliner Neuen Secession schloss, sich 1919 jedoch mit seiner Familie wieder in Rom niederließ.

Nachverkaufspreis: 80 €
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2. Auktion

Mit Gemälden von Hartwig Ebersbach, Harald Metzkes und Fritz Beckert liegt ein Schwerpunkt dieser Auktion auf sächsischer Kunst. Nicht unerwähnt bleiben sollte in diesem Zusammenhang eine große Radierung von Richard Müller, ein wunderbares Portrait von Conrad Felixmüller sowie eine geschmacksvolle Ansicht der Leipziger Pleißenburg um 1820. Neben diesen bekannten Namen freuen wir uns, Ihnen auch zwei vergesse Künstlerinnen vorstellen zu können: Gerda Rotermund und Lore Feldberg-Eber. Auch mit Werken aus dem Nachlass der Galerie Henning Hamburg möchten wir Sie begeistern. Hier seien insbesondere die raren Zeichnungen der polnischen Künstlerin Alicja Wahl, eine Reihe von Exlibris-Radierungen des polnischen Grafikers Leszek Rózga sowie die miniaturesken Radierungen des Slovaken Albín Brunovský erwähnt. Zusammen mit zwei bedeutenden Arbeiten des DDR-Avantgardisten Karl Heinz Schäfer und Plastiken von Harry Müller verspricht diese Auktion viele spannende Neuentdeckungen.

29. März 2025, 14:00 Uhr

Friedrichstraße 232, 10969 Berlin

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