Karlheinz Schäfer

Buchobjekt mit Faserstift

1974, Collage, Faserstift und Rundkopfklammer

Losnummer: 2_059

Verkauft für: 3500,00 €
inkl. Aufgeld

Beschreibung
Das Buchobjekt setzt sich zusammen aus übereinandergeschichteten Transparentpapieren unterschiedlicher Maße, die an einem Punkt durch eine Rundkopfklammern verbunden sind und in der Art eines Buches geblättert werden können, jedoch an der Wand angebracht werden. - In den 1970er Jahren widmete sich Karlheinz Schäfer verstärkt dem Buch als Objekt. Mit 18 Jahren las er Rainer Maria Rilkes „Auguste Rodin“ und war sein Leben lang davon beeinflusst. Literatur u.a. von Edgar Allan Poe und Friedrich Hölderlin wurde zu einem steten Bezugspunkt in seinen Werken. Als quasi hängendes Buch changieren die Buchobjekte zwischen dem klassischen Tafelbild an der Wand und dem eigentlich liegenden Buch, denn die Schichten und Seiten müssen geblättert werden, um das Werk als Betrachter vollends erschließen zu können.
Beschriftung
Im rechten unteren Eck auf einem der Transparentpapier signiert und datiert "Kh. Schäfer 74".
Maße
Das Blatt misst ca. 42 x 30 cm.

Zustand
Das Transparentpapier werkimmanent teils gefaltet. Altersbedingt leicht gebräunt. Im Bereich der Rundkopfklammer mit kleineren Roststellen. Ein Blatt mit winzigem Löchlein. Insgesamt farbfrisch und sauber.
Provenienz
Aus dem Besitz des Künstlers.

Vita Karlheinz Schäfer

Karlheinz Schäfer (geboren 1941 in Kaiserswalde, Kreis Schluckenau) ist ein deutscher Bildhauer und Maler. Schäfer absolvierte von 1956 bis 1961 eine Lehre als Porzellanmodelleur an der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meißen. Nach kurzzeitigem Studium an der HfBK Dresden arbeitete er von 1964 bis 1966 als Steinmetz in Meißen. 1967 wurde Schäfer Meisterschüler für Plastik bei Fritz Cremer an der Akademie der Künste Berlin (Ost). Nach Beendigung der Meisterschule und ersten negativen Erfahrungen bei der Übernahme staatlicher Aufträge, die aufgrund der geforderten künstlerischen Zugeständnisse nicht realisiert wurden, arbeitete Schäfer ab 1970 in Verweigerung und Konfrontation zur offiziellen DDR-Ideologie-Kunst und wurde zu einem der wichtigen Vertreter der Avantgarde dieser Zeit in der DDR. 1987 siedelte Schäfer nach West-Berlin über.

Kontaktdaten
Frage zum Los

Über die Auktion

2. Auktion, 29. März 2025, 14:00 Uhr
Friedrichstraße 232, 10969 Berlin

Mit Gemälden von Hartwig Ebersbach, Harald Metzkes und Fritz Beckert liegt ein Schwerpunkt dieser Auktion auf sächsischer Kunst. Nicht unerwähnt bleiben sollte in diesem Zusammenhang eine große Radierung von Richard Müller, ein wunderbares Portrait von Conrad Felixmüller sowie eine geschmacksvolle Ansicht der Leipziger Pleißenburg um 1820. Neben diesen bekannten Namen freuen wir uns, Ihnen auch zwei vergesse Künstlerinnen vorstellen zu können: Gerda Rotermund und Lore Feldberg-Eber. Auch mit Werken aus dem Nachlass der Galerie Henning Hamburg möchten wir Sie begeistern. Hier seien insbesondere die raren Zeichnungen der polnischen Künstlerin Alicja Wahl, eine Reihe von Exlibris-Radierungen des polnischen Grafikers Leszek Rózga sowie die miniaturesken Radierungen des Slovaken Albín Brunovský erwähnt. Zusammen mit zwei bedeutenden Arbeiten des DDR-Avantgardisten Karl Heinz Schäfer und Plastiken von Harry Müller verspricht diese Auktion viele spannende Neuentdeckungen.