Losnummer: 2_018

Lore Feldberg-Eber

Gehöft im Winter

1937

Ölgemälde

Beschreibung
Wunderschönes, nuancenreiches Gemälde mit winterlicher Waldlandschaft. Im Mittelgrund mit mehrteiligem Backsteingehöft. Die Arbeit ist eine der letzten in Deutschland gefertigten, 1938 emigrierte die Familie nach England.
Beschriftung
Unten links in Schwarz signiert und datiert "Feldberg 37".
Maße
Die Leinwand misst ca. 50 x 67 cm, der Rahmen misst ca. 56,5 x 73 cm. Der Rahmen ist ungeöffnet.

Zustand
Die Darstellung pastos und farbfrisch, die Malschicht geschlossen, unter UV-Licht keine Retuschen erkennbar. Die Leinwand ist gerahmt, leicht angestaubt, in den Randbereichen minimal berieben, verso unregelmäßig gebräunt, etwas angeschmutzt, mit Bleistiftannotation oben links, auf dem Keilrahmen weitere Blei- und Farbstiftannotationen, der Keilrahmen bestoßen und angeschmutzt, mit kleinen Nagellöchern, in den Rahmenseiten verso Ösen mit Drahtschnur. Der Rahmen recto vergoldet, hier umlaufend kleine Bereibungen und Abplatzungen. Alles in allem in sehr gutem Zustand.
Provenienz
Aus Berliner Privatbesitz.

Vita Lore Feldberg-Eber

Lore Feldberg-Eber (geboren 1885 in Hamburg, gestorben 1966 in London) war eine deutsche Künstlerin und zählte vor dem Zweiten Weltkrieg zu den bedeutendsten Malerinnen Hamburgs. Mit 19 Jahren begann sie ihre künstlerische Ausbildung an der Malschule von Gerda Koppel (1875–1941) in Hamburg. Ihre Lehrer waren Franz Nölken und Friedrich Ahlers-Hestermann sowie Paul Kayser. Sowohl Nölken als auch Ahlers-Hestermann hatten einige Zeit in Paris verbracht und von dort Anregungen aus der modernen französischen Kunstszene mitgebracht. Die Kunst von Paul Cézanne und Pierre-Auguste Renoir gaben der Künstlerin entscheidende Impulse für ihre eigene Malerei. 1917 wechselte sie nach München an die Schule für freie und angewandte Kunst zu Karl Caspar und Hans Hofmann. Anschließend ging sie für weitere zwei Jahre nach Berlin zu der Künstlerin Dora Hitz, die eine Damenmalschule betrieb. Ab 1919/20 arbeitete Lore Feldberg als freischaffende Malerin in Hamburg. Gleich im Gründungsjahr der Hamburgischen Sezession 1919 trat sie der Künstlervereinigung bei. Lore Feldberg-Eber beschickte zahlreiche Ausstellungen in Hamburg und Berlin. Regelmäßig stellte sie mit der Hamburgischen Sezession aus. Moritz Eber förderte ihre Berufstätigkeit. So ließ er der Künstlerin von dem Hamburger Architekten Karl Schneider ein eigenes Atelierhaus bauen. Dieses sollte nach 1933 zum Treffpunkt der Künstlerkolleginnen und -freunde der dann aufgelösten Hamburgischen Sezession werden. 1938 gelang der wegen ihrer jüdischen Abstammung in Deutschland verfolgten Familie die Emigration nach England. Feldberg-Eber musste ihr gesamtes künstlerisches Werk in Deutschland zurücklassen. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nahm Feldberg-Eber ihre künstlerische Tätigkeit wieder auf.

Verkauft für: 1125 €
inkl. Aufgeld

Über die Auktion

2. Auktion, 29. März 2025, 14:00 Uhr
Friedrichstraße 232, 10969 Berlin

Mit Gemälden von Hartwig Ebersbach, Harald Metzkes und Fritz Beckert liegt ein Schwerpunkt dieser Auktion auf sächsischer Kunst. Nicht unerwähnt bleiben sollte in diesem Zusammenhang eine große Radierung von Richard Müller, ein wunderbares Portrait von Conrad Felixmüller sowie eine geschmacksvolle Ansicht der Leipziger Pleißenburg um 1820. Neben diesen bekannten Namen freuen wir uns, Ihnen auch zwei vergesse Künstlerinnen vorstellen zu können: Gerda Rotermund und Lore Feldberg-Eber. Auch mit Werken aus dem Nachlass der Galerie Henning Hamburg möchten wir Sie begeistern. Hier seien insbesondere die raren Zeichnungen der polnischen Künstlerin Alicja Wahl, eine Reihe von Exlibris-Radierungen des polnischen Grafikers Leszek Rózga sowie die miniaturesken Radierungen des Slovaken Albín Brunovský erwähnt. Zusammen mit zwei bedeutenden Arbeiten des DDR-Avantgardisten Karl Heinz Schäfer und Plastiken von Harry Müller verspricht diese Auktion viele spannende Neuentdeckungen.